Die spezifische Immunität: Treffsicher mit Gedächtnis
Die zweite Abwehrfront gegen Krankheitserreger ist die spezifische oder adaptive Immunität.
Diese benötigt ein paar Tage um aktiv zu werden – sofern es der erste Kontakt des Organismus mit dem Eindringling ist. Handelt es sich um eine erneute Infektion, so ist die Immunantwort – dank der beim ersten Kontakt gebildeten Gedächtniszellen – wesentlich schneller und stärker als beim ersten Mal.
Bei einer spezifischen oder adaptiven Immunreaktion kommt es zur Produktion von Antikörpern (lösliche Proteine, die spezifisch an Antigene binden) und zu zell-vermittelten Reaktionen (spezifische Zellen erkennen infizierte Zellen und bewirken deren Elimination).
Die Wechselwirkung zwischen Zellen erfolgt
- entweder direkt über bestimmte Rezeptoren an der Oberfläche der interagierenden Zellen.
- Oder durch Botenstoffe, wie Zytokine und Chemokine, die von verschiedenen Zellen des Organismus produziert werden. Sie binden ebenfalls über Oberflächenrezeptoren an die Zielzellen und entfalten dort ihre Wirkung.
Das spezifische Immunsystem verstärkt und unterstützt die Mechanismen der angeborenen Immunität . Allerdings kann es sich Angreifer merken und richtet sich gezielt gegen bestimmte Antigene, sodass die Reaktionen selektiver und effizienter ablaufen. Die Hauptmerkmale der spezifischen Immunität sind daher Gedächtnis und Spezifität der Reaktion.